Freitag, 1. Juni 2007

Dell baut 8800 Stellen ab

Was schon lange erahnt, ist nach den neusten Medieninformationen (Infoweek) nun Realität. Dell baut in den nächsten Monaten 10% der Stellen, also rund 8800 Mitarbeiter weltweit ab.

Im Preiskampf um die Spitze der Marktanteile sind die Mitarbeiter die leidtragenden. Da lässt sich schon die eine oder andere Frage in den Raum stellen. Wäre eine weniger starke Preisagression auf dem Markt nicht besser für das soziale Umfeld der betroffenen? Würde das nicht auch ausreichen um weiterhin fette Gewinne zu erwirtschaften und die Stellen aufrecht zu erhalten ? Manchmal ist weniger auch mehr !

Der ewige Preiszerfall durch diese unendlichen Kämpfe, die von den Grossen und den Trittbrettfahrern auch in unserer kleinen Schweiz praktiziert werden, sind schon so oft Arbeitsplätze weggefallen und machen anderen Anbieter das Leben enorm schwer. Klar ist, dass heute ein gutes Preis - Leistungsverhältnis entscheidend ist, oft werden aber auch Kartoffeln mit Birnen verglichen oder auf Lockvögel reingefallen. Könnte es mit einer sinnvolleren Preis- und Marketingpolitik nicht für alle auch aufgehen? Ich weiss, dass ist leider Wunschdenken, so lange der Mensch dem Kapitalismus und dem "immer mehr Syndrom" verfallen ist, werden wir das wohl nicht auf einen grünen Zweig bringen und die modernen Kriege um Marktanteile und Spitzenplätze gehen ohne Rücksicht auf Verlust weiter.
Ist aber wirklich jemand der Meinung, dass der Preiszerfall die Arbeitsplätze und die Qualität der Produkte erhalten wird ? Firmen die wie DELL so agressiv im Direktverkauf sind, haben von Grund auf durch das Direktmodell schon einmal Arbeitsplätze auf dem Markt wegrationalisiert. Im Soge der Verdrängung und des Preiskkampfes, müssen auch DELL & Co. Ihre Kosten immer weiter senken und das geht im Grossen Stil nur über die Personalkosten, "also weg mit dem Personal", entscheiden die Top Manager.
Für mich war das mit dem Personalabbau bei DELL schon länger absehbar. Das wird auch nicht der letzte sein, den diese oder andere grossen Firmen durchführen werden/müssen. Durch den Preiszerfall und die Margenreduktionen werden künftig immer mehr Stellen gestrichen oder Firmen zusammengelegt. Wenn man das ein wenig weiter denkt, wird es sich mittel- langfristig ganz sicher auch auf unsere schweizer Löhne und den allgmeinen Wohlstand auswirken.

Könnte der Konsument etwas bewirken ? Ich glaube schon, ist aber leider auch zu oft Wunschdenken. Mein Tipp: Der Konsument (Endkunde/Firma) sollte beim Kauf / Investitionen nebst eigenem Budget im Fokus zu haben, sich die Frage zu stellen, "warum soll ich das nicht in der Region investieren"?
Ich bin davon überzeugt, dass fast in jeder Branche und jeder Region ein entsprechender Anbieter aus dem wirtschaftlichen Rückgrat unseres Landes, nämlich dem KMU zu finden ist. Ich bin überzeugt, wenn wir diesen wichtigen Wirtschaftsfaktor stärken, werden wir auch eine gute Zukunft haben.

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